Pressemeldung

Mehr Mitglieder in weniger Vereinen

Mehr als ein Drittel aller hessischen Bürgerinnen und Bürger gehört einem im Landessportbund Hessen (lsb h) organisierten Sportverein an: Genau 2.081.800 Mitgliedschaften melden die 7.674 Mitgliedsvereine ihrem Dachverband zum Stichtag 1.1.2017. „Wir sind stolz, weiterhin die mitgliederstärkste Bürgerbewegung in unserem Land zu sein und freuen uns über einen Zuwachs um 10.522 Personen bzw. 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, sagt Dr. Rolf Müller, Präsident des lsb h.

Dass die Zahl der Vereine gleichzeitig leicht gesunken ist (minus 50), zeige, dass sich die Sportwelt stets im Wandel befinde. „Manche Angebote gewinnen, andere verlieren an Bedeutung. Das ist kein Zustand, den man beweinen muss“, so Müller. Vielmehr sei es richtig und wichtig, wenn Vereine auf solche Veränderungen reagierten – und gegebenenfalls auch fusionierten. „Denn eines ist sicher: Die Aufgaben, die Vereinsverantwortliche zu stemmen haben, werden nicht kleiner. Zusammenschlüsse bedeuten deshalb keine Kapitulation. Sie können auch als Chance begriffen werden“, sagt der Präsident. Dass insgesamt mehr Hessen in den Sportvereinen organisiert sind, wertet der Landessportbund-Chef als Qualitätsbeweis: „Die Konkurrenz durch Fitnessstudios und sonstige kommerzielle Anbieter wächst. Trotzdem ist es unseren rund 7.700 Vereinen gelungen, mit ihren attraktiven Angeboten noch mehr Menschen für gemeinschaftliche Bewegung zu begeistern.“

Möglich sei das nur durch „die vielen Männer und Frauen, die sich meist ehrenamtlich als Übungsleiter, Betreuer, Abteilungsleiter oder Vorstandsmitglieder in unseren Vereinen engagieren. Ohne ihren Einsatz wäre unsere Gesellschaft um einiges ärmer“, sagt Müller.

Altersstruktur

Die Gesamtzahl der Mitgliedschaften im lsb h ist seit Jahren relativ stabil (weniger als ein Prozent Veränderung in den letzten fünf Jahren). Innerhalb der einzelnen Altersklassen ergeben sich jedoch Verschiebungen, die größtenteils die demografische Entwicklung in Hessen widerspiegeln.

Von 2016 bis 2017 ist die Anzahl der hessischen Kinder und Jugendlichen leicht gewachsen – um 20.990 Personen. Auch die Zahl der minderjährigen Vereinsmitglieder nahm in diesem Zeitraum leicht zu: um 1.505. In den Vorjahren waren hier noch Rückgänge verzeichnet worden: 2016 um 1.276 Personen, 2015 um 5.774 Personen und 2014 um 7.433 Personen.

Betrachtet man den Zeitraum von 2003 bis 2017, so reduzierte sich die Zahl der Mitgliedschaften von Kindern und Jugendlichen in Sportvereinen um 10.985 (minus 1,75 Prozent), während sich im gleichen Zeitraum die Zahl der Kinder und Jugendlichen in Hessen deutlich stärker, nämlich um rund 87.000 (minus 7,4 Prozent) verringerte.  Seinen höchsten Organisationsgrad (Zahl der Mitgliedschaften im Verhältnis zur Bevölkerungszahl der jeweiligen Altersklasse) erreicht der Sport dennoch bei den Kindern zwischen 7 und 14 Jahren: In dieser Altersklasse gehören 78 Prozent einem Sportverein an.

In der Altersklasse der 19- bis 26-Jährigen erhöht sich die Zahl der Mitgliedschaften um 2.529. Schon im Jahr zuvor war hier eine Steigerung um 1.418 Personen zu erkennen. Auch bei den 27- bis 40-Jährigen scheint der Mitgliederrückgang gestoppt: 2016 waren die Zahlen hier erstmals seit langem um 6.000 Mitglieder gestiegen. 2017 kamen weitere 4.218 hinzu. Dass der demografische Wandel voranschreitet, zeigt sich daran, dass inzwischen mehr als die Hälfte der 6,2 Millionen Hessen älter als 41 Jahre sind – nämlich  3,4 Millionen (plus 16.000 gegenüber 2016) Bürgerinnen und Bürger. Dementsprechend ist auch die Zahl der Vereinsmitglieder in dieser Altersklasse gestiegen – um 2.270 Personen auf 127.000 im Jahr 2017. Der Organisationsgrad beträgt rund 28 Prozent.

Der Anteil der weiblichen Mitglieder des lsb h blieb unverändert bei rund 40 Prozent. In der Bevölkerung stellen die Frauen hingegen eine knappe Mehrheit (51 Prozent).

Sportverbände

Die Reihenfolge der größten Sportverbände bleibt auch 2017 stabil: An der Spitze der 54 hessischen Fachverbände steht unangefochten der Hessische Turnverband mit 597.495 Mitgliedern (Vorjahr 595.778) in 2.118 Vereinen. Der Frauenanteil beträgt fast 70 Prozent. In noch einigen Vereinen mehr – nämlich 2.141 – wird Fußball gespielt. Insgesamt 510.278 (Vorjahr 504.806) Mitglieder zählt der Hessische Fußball-Verband. Hier engagiert sich vor allem der männliche Teil der Bevölkerung (Anteil circa 90 Prozent).

An dritter Stelle folgt der Hessische Tennis-Verband mit 121.706 (Vorjahr 122.052) Mitgliedern in 777 Vereinen. Dem schließen sich der Hessische Schützenverband mit 100.729 Mitgliedern (Vorjahr 100.230) in 1.079 Vereinen, der Hessische Leichtathletik-Verband mit 97.509 Mitgliedern (Vorjahr 98.114) in 899 Vereinen und der Hessische Handball-Verband mit 84.924 Mitgliedern (Vorjahr 84.987) in 429 Vereinen an.

Sportkreise

Mitgliederstärkster Sportkreis ist weiterhin Frankfurt mit 204.184 Personen und einem Zuwachs von 7.140. Mitgliedschaften. Auf Rang zwei und drei liegen die Sportkreise Darmstadt-Dieburg (150.901 Mitgliedschaften) und Main-Kinzig (134.780). Es folgen die Sportkreise Region Kassel (129.805), Offenbach (114.091), Wetterau (109.384) und Lahn-Dill (108.892). Auch gemessen an der Zahl der zu betreuenden Vereine bleibt die Reihenfolge unverändert: Der Sportkreis Main-Kinzig steht mit 575 Vereinen an der Spitze, gefolgt von den Sportkreisen Region Kassel (471), Lahn-Dill (451), Wetterau (450), Frankfurt (420), Darmstadt-Dieburg (418) und Marburg-Biedenkopf (391).

Sportvereine                                                                                                                                 

Die Zahl der im Landessportbund Hessen organisierten Sportvereine sank gegenüber dem Vorjahr um 50 und beträgt nun 7.674. Mehr als zwei Drittel davon, nämlich 5.317 bzw. 69 Prozent, betreiben jeweils nur eine Sportart. 1.985 Vereine (26 Prozent) bieten zwischen zwei und fünf Sportarten an, 301 Vereine (4 Prozent) zwischen sechs und neun Sportarten und immerhin 71 Vereine haben ein weit gefächertes Angebot mit zehn und mehr Sportarten.

41 Prozent aller hessischen Sportvereine (3.143) zählen jeweils weniger als 101 Mitglieder. Sie stellen 7,6 Prozent aller Mitgliedschaften. 22,9 Prozent (1.760 Vereine) haben zwischen 101 und 200 Mitglieder, 11,3 Prozent (868 Vereine)  zwischen 201 und 300 Mitglieder und 11,6 Prozent (891 Vereine) zwischen 301 und 500 Mitglieder. 8,9 Prozent (679 Vereine) kommen auf  501 bis 1.000 Mitglieder. Immerhin 333 Vereine (4,3 Prozent) gehören zu den Großvereinen mit mehr als 1.000 Mitgliedern. Sie repräsentieren mit 642.327 Mitgliedschaften 30,9 Prozent aller Mitglieder im Landessportbund.

Größter Verein im Landessportbund Hessen ist Eintracht Frankfurt mit 38.397 Mitgliedern und einem Zuwachs von 5.824 Mitgliedern. Es folgen die Turngemeinde Bornheim 1860 mit 27.826, die Sektion Darmstadt-Starkenburg des Deutschen Alpenvereins mit 10.950 und die Frankfurter Turn- und Sportgemeinschaft 1847, die jetzt 9.403 Mitglieder zählt.

Die zehn größten hessischen Sportvereine sind unverändert geblieben. Auch die Rangfolge an der Spitze hat sich nicht verändert. Diese Vereine wachsen dynamisch weiter. Gegenüber dem Vorjahr erreichten sie einen Zuwachs von insgesamt 8.550 Mitgliedern. Von 2015 auf 2016 waren 9.099 Mitglieder hinzugekommen.

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