Pressemeldung

Landessportbund Hessen e. V. fordert den Erhalt der Sportwissenschaft an der TU Darmstadt

Schließung wäre Rückschritt für den Sport

Frankfurt am Main, den 6. November 2025 – Der Landessportbund Hessen (lsb h) zeigt sich äußerst besorgt über die drohende Schließung des Instituts für Sportwissenschaft der Technischen Universität Darmstadt. Das Präsidium der Technischen Universität Darmstadt, hat im Zuge der Kürzungen durch den Hessischen Hochschulpakt 2026-2031 eine Schließung des Instituts ins Spiel gebracht hat. Diese Entscheidung wird gravierende Konsequenzen für die Sportlandschaft in Hessen nach sich ziehen und steht im Widerspruch zum gesellschaftlichen Stellenwert des Sports.

Bedrohung für die Sportlehrkräfte-Ausbildung

Die Schließung des Instituts gefährdet die Qualität der sportlichen Bildung, denn sie bedeutet eine erhebliche Reduzierung der Ausbildungsplätze für Sportlehrkräfte in Hessen. Der Wegfall von Studienkapazitäten lässt sich laut Auffassung des lsb h auch nicht durch die verbleibenden Sportinstitute in Hessen auffangen, die selbst an der Belastungsgrenze stehen. In Zeiten, in denen der Bedarf an qualifizierten Sportlehrkräften an den Schulen konstant wächst, ist eine derartige Maßnahme nicht akzeptabel. Sie konterkariert die gesamtgesellschaftliche Aufgabe, ausreichend Fachkräfte für ein bewegtes und sportliches Aufwachsen auszubilden. Der lsb h betont, dass gut ausgebildete Sportlehrkräfte essenziell sind, um Kindern und Jugendlichen eine umfassende sportliche Bildung zu bieten, ihre Persönlichkeitsentwicklung zu fördern und sie zu einem aktiven, gesunden Lebensstil zu motivieren.

„Neben einer drohenden Gefährdung der Qualität in der Sportlehrerausbildung insgesamt, wäre das Aus für die Sportwissenschaft in Darmstadt auch ein massiver Eingriff in die Struktur des organisierten Sports in Hessen“, betont Katja Köhler-Nachtnebel, Vizepräsidentin Vorschule, Schule, Hochschule, Bildung und Personalentwicklung des Landessportbundes Hessen. „Gerade vor dem Hintergrund des zum nächsten Schuljahr in Kraft tretenden Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung benötigt das Schulsystem akademisch ausgebildete Sportlehrkräfte, die den immensen sport- und bewegungsbezogenen Bedarf an den Schulen über die Zusammenarbeit mit den hessischen Sportvereinen abdecken“.

Breites interdisziplinäres Forschungsprofil des Instituts einzigartig

Das Institut für Sportwissenschaft der TU Darmstadt prägt zudem maßgeblich die sportwissenschaftliche Disziplin durch zahlreiche Forschungsschwerpunkte. Ob Forschungsprojekte im Bereich „Serious Games“ zur Verhaltensänderung in Bezug auf Lebensstil, Bewegung und Ernährung oder Forschung und Entwicklung bei Bewegungsassistenzsystemen –diese Forschungsfelder würden durch eine Schließung unwiederbringlich begraben werden.

Lehrende, Absolventen und Studierende sind in Dialoge mit Sportorganisationen in Hessen aber auch bundesweit und international eingebunden. Der Austausch zwischen Basis und Sportwissenschaft ist vielfältig und ein exzellentes Beispiel der Gegenwartsbewältigung und für Zukunftsplanungen. Auch nachhaltig erfolgreiche Projekte wie der Öko-Check des Landessportbundes Hessen, der 2024 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet wurde, gehen auf die Darmstädter Sportwissenschaft zurück.

Diese Merkmale machen das Institut zu einem unverzichtbaren Bestandteil der hessischen Forschungslandschaft und zu einem wichtigen Ort für die Ausbildung von Fachkräften im Sportsektor.

Rückschritt für den Sport in der Gesellschaft

Die angestrebte Reduzierung im Bereich der Sportwissenschaft steht zudem in direktem Widerspruch zu der wachsenden gesellschaftlichen Bedeutung des Sports. Sport fördert nicht nur die Gesundheit und das Wohlbefinden, sondern spielt auch eine zentrale Rolle in der Integration, beim gesellschaftlichen Zusammenhalt und der Stabilisierung der Demokratie. Eine Abwertung des Sports in den Bildungsinstitutionen würde eine gefährliche Botschaft senden und könnte langfristig die partizipative Kultur des Sports in Hessen schwächen.

Ralf-Rainer Klatt, Vizepräsident Sportentwicklung beim Landessportbund Hessen verweist zudem auf die aus einer möglichen Schließung entstehenden Lücken in der Abdeckung von Übungsleiterinnen und Übungsleitern sowie von Vereinsmanagerinnen und Vereinsmanagern insbesondere in Südhessen: „Die ca. 7.300 überwiegend ehrenamtlich geführten Sportvereine in Hessen sowie die 60 Landesfachverbände mit 2,27 Millionen Mitgliedern sind auf akademisch gebildete Mitarbeiter*innen angewiesen. Corona hat uns bereits sehr deutlich gezeigt, dass sich die Qualität des Lehrpersonals entscheidend für die Bindung der Mitglieder und somit für die Gesunderhaltung der Menschen in der größten Personenvereinigung in Hessen verantwortlich zeichnet“.

Faires und transparentes Vorgehen gefordert

Der lsb h fordert die verantwortlichen Entscheidungsträger auf, ihre Prioritäten bei der durch den Hessischen Hochschulpakt vorzunehmenden Kürzungen zu überdenken und im Sinne der gesellschaftlichen Dimension des Sports eine verantwortungsvolle Entscheidung zugunsten der Sportwissenschaften in Darmstadt zu treffen.

In der Hoffnung auf eine positive und konstruktive Lösung ruft der lsb h alle Beteiligten dazu auf, sich für einen Erhalt des Instituts für Sportwissenschaft in Darmstadt und damit für eine Zukunft für sportwissenschaftlich ausgebildete Akademikerinnen und Akademiker in Hessen einzusetzen.

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