Eine Brücke zwischen Spitzensport und Beruf
Seit genau fünf Jahren arbeiten die Arbeitsagenturen Frankfurt und Offenbach und der Olympiastützpunkt Hessen eng zusammen, um die Vereinbarkeit sportlicher und beruflicher Karrieren zu fördern. Nun schließen sich Hanau und Darmstadt dieser Kooperation an.
Wer im Spitzensport Erfolge feiert, richtet sein Handeln schon in jungen Jahren auf konkrete Ziele aus. Neben Talent und der nötigen Disziplin erfordert der sportliche Einsatz jedoch besonders eines: Ausreichend Zeit für intensives Training und die Teilnahme an Wettkämpfen. Entsprechend groß ist die Herausforderung, dies mit Schule, Ausbildung und beruflichen Karrieremöglichkeiten außerhalb des Sports zu verbinden.
Mit ihrer Vereinbarung, die vor genau fünf Jahren erstmals unterzeichnet wurde, möchten die Kooperationspartner – der Olympiastützpunkt Hessen im Landessportbund Hessen e.V., die Agentur für Arbeit Frankfurt am Main, die Agentur für Arbeit Offenbach und nun auch die Agenturen für Arbeit Hanau und Darmstadt – junge Sportlerinnen und Sportler bei ihrer Berufskarriere intensiv und umfänglich begleiten. Dies beinhaltet gemeinsame berufsorientierende Aktivitäten, eine umfassende Arbeitsmarktberatung und die Vermittlung an spitzensportfreundliche Unternehmen. Dabei treten die Agenturen für Arbeit auch selbst als Arbeitgeber für interessierte junge Menschen, mit und ohne Behinderung, auf.
„Die Zusammenarbeit der Kooperationspartner*innen hat sich in den letzten 5 Jahren bewährt. Die Beteiligung der Agentur für Arbeit Darmstadt und der Agentur für Arbeit Hanau an dieser Kooperation bedeutet, dass die Unterstützung der Sportlerinnen und Sportler noch umfassender, verzahnter und regional ausgeweiteter im Rhein-Main Gebiet greifen kann. Wir freuen uns, dabei zu sein!“, so Birgit Förster und Heike Hengster, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agenturen für Arbeit Darmstadt und Hanau.
Auch vom Olympiastützpunkt Hessen wird die enge Zusammenarbeit sehr geschätzt. „Die Agenturen für Arbeit sind ein für uns sehr wichtiger und vertrauensvoller Kooperationspartner im Bereich der Dualen Karriere, insbesondere auch als Arbeitgeber, der spitzensportfreundliche Rahmenbedingungen ermöglicht. Unsere Laufbahnberater stehen in einem sehr engen Austausch mit den Agenturen für Arbeit“, sagt Markus Kremin, Leiter des Olympiastützpunkt (OSP) Hessen.
Am 20. August jährt sich die erfolgreiche Zusammenarbeit von Landessportbund Hessen, Olympiastützpunkt Hessen und den Agenturen für Arbeit zum fünften Mal. Die Agenturen haben sich als verlässliche Partner für Sportlerinnen und Sportler erwiesen – nicht nur in der Beratung, sondern auch als Arbeitgeber, der die besonderen Anforderungen des Spitzensports versteht. Flexible Arbeitszeiten, Freistellungen für Wettkämpfe und Verständnis für die Doppelbelastung von Sport und Beruf sind hier gelebte Praxis. So konnten Sportler*innen Jahrespraktika, duale Studiengänge oder berufliche Einstiege absolvieren. Gleichzeitig halfen die Agenturen bei arbeitsrechtlichen Fragen in Vertragslücken und erweiterten das Netzwerk durch weitere Partnerunternehmen.
Barbara Groß, ehemalige Rollstuhlbasketballerin und Paralympics-Teilnehmerin in Tokio, hat ihren Berufseinstieg über die Karriereberatung des Olympiastützpunkts gefunden. Durch die enge Kooperation mit der Agentur für Arbeit erhielt sie eine Stelle, die es ihr erlaubte, Sport und Beruf optimal zu verbinden. Seit 2021 arbeitete sie zunächst in Frankfurt, wechselte Anfang 2024 nach Friedberg und ist seit Juli in der Rehaberatung in Gießen tätig. Rückblickend betont sie, wie wertvoll diese Unterstützung für sie war: „Für mich war es das Beste, was passieren konnte. Ich konnte weiter auf höchstem Niveau Sport treiben, hatte aber gleichzeitig schon einen Fuß im Berufsleben. Die Agentur für Arbeit hat mir Aufstiegsmöglichkeiten gegeben und meine Arbeitszeit so flexibel gestaltet, dass sogar die Vorbereitung und Teilnahme an den Paralympics in Tokio möglich war. So hatte ich beim Ausstieg aus dem Leistungssport nicht nur einen festen Job, sondern auch wertvolle Berufserfahrung.“ Groß sieht darin ein Beispiel dafür, wie Spitzensport und berufliche Karriere Hand in Hand gehen können, wenn die richtigen Partner zusammenarbeiten.