Vereinsapp

Vereinsapp des DOSB

Vereinsinfos für die Hosentasche

Wer in seiner Trainingsgruppe, in seiner Mannschaft oder auch nur unter den Übungsleitern und Trainern des Vereins eine Umfrage startet, wird wohl schnell feststellen: Die Vereinshomepage wird meist nur dann besucht, wenn jemand nach einer ganz bestimmten Information sucht. Dass die Damenmannschaft am Wochenende ihr Derby im Nachbarort bestreitet, dass der neue Bodyfit-Kurs startet oder Kuchenspenden für die anstehende Weihnachtsfeier gesucht werden: Das bekommen die Mitglieder eher noch per Facebook, Aushang oder im persönlichen Gespräch mit – oder eben nicht.

Dabei wäre es doch praktisch, wenn Mitglieder, Fans und Sympathisanten „ihren“ Verein immer dabei hätten  – quasi in der Hosentasche. Möglich wird dies mit einer eigenen App, die wichtige Neuigkeiten per Push-Nachricht direkt aufs Smartphone meldet. „Viele Vereine finden diese Idee sympathisch, sind aber lange davor zurückgeschreckt, weil ihnen das Know-how fehlte und die Programmierungskosten zu hoch erschienen“, sagt Florian Frank, Marketing-Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Der Dachverband des deutschen Sports hat deshalb reagiert – und gemeinsam mit der Softwarefirma Vmapit die sogenannte „Vereinsapp“ entwickelt, die optimal auf die Bedürfnisse von Sportorganisationen und -vereinen zugeschnitten ist. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um die App:

Warum macht eine App überhaupt Sinn?
„Weil das Vereinsleben auch ohne App geht, mit einer App aber etwas leichter ist“, sagt Stefan Stadler, Inhaber der Vmapit GmbH. „Weil die Leute ja nicht mit ihrem PC durch die Gegend laufen, wohl aber mit ihrem Smartphone. Durch die App ist der Verein immer mit dabei“, sagt Paul Anagnostou, Schatzmeister des Rüsselsheimer Ruder-Klubs 08. „Weil wir über die App etwas für unser Image tun, die Kommunikation verbessern und für Sponsoren interessanter werden können“, sagt Iris Moog, die beim 1. Hanauer Tennis- und Hockey-Club immer dort im Einsatz ist, wo sie gerade gebraucht wird.

Warum diese App?

Weil die App speziell für Vereine entwickelt wurde und damit perfekt auf deren Bedürfnisse zugeschnitten ist. „Trotzdem ist die App sehr flexibel. Man kann nicht nur das Layout an den Verein anpassen, der Anbieter liefert auch Hilfestellung, gibt Tipps und Ratschläge, wie man die App weiterentwickeln kann. Und er ist quasi jederzeit über ein Ticket-System zu erreichen. Unsere Erfahrungen mit ihm sind wirklich gut“, lobt Anagnostou. Moog stimmt da absolut zu: „Es ist ein großer Vorteil, dass der Anbieter schon mit vielen Vereinen zusammengearbeitet hat. Er liefert gute Vorschläge, ist aber auch offen für Ideen, die wir im Verein haben.“ Gerade in der Entscheidungsphase, ob man eine Vereinsapp haben wolle oder nicht, sei es hilfreich, sich die Apps anderer Vereine anschauen zu können, sagen beide. Hinzu kommt: Da die App bereits vielfach genutzt wird, gibt es eine Fülle an Modulen, auf die Vereine zurückgreifen können.

Welche Module sind für Vereine interessant?

Quasi alle, die angeboten werden. „Welche Module die Vereine und sonstige Sportorganisationen tatsächlich nutzen, entscheiden sie selbst. Dabei geht es längst nicht mehr nur um Kommunikation, sondern um die Digitalisierung des Vereins und seiner Prozesse“, sagt DOSB-Marketing-Chef Frank. Sehr beliebt sind die Termin-Funktion und Push-Nachrichten zur Interaktion mit Mitgliedern und Fans. „Unsere App wurde bisher 1.550-mal heruntergeladen. Fast 1.250 User möchten Push-Nachrichten erhalten. Das ist toll, denn es zeigt, dass da draußen Leute sind, die über den Verein informiert werden wollen“, findet der Schatzmeister des Rüsselsheimer Ruder-Klubs. „Wir nutzen diese Nachrichten, um auf unsere Spiele hinzuweisen. Diese findet man dann auch bei den Terminen, ebenso wie Flohmärkte und Sommerfeste. Das Schöne ist, dass auch Anmeldeformulare in die App eingebettet werden können“, ergänzt Moog. Unter den Modulen gibt es aber auch eine Chat-Funktion, einen Problemmelder, eine Anfahrtsnavigation, eine Ticket-Integration, ein Vereinsquiz, eine Helferstundenliste und sogar ein Modul zur Übungsleiterabrechnung. Social Media-Accounts können eingebunden, Bilder und Videos in Galerien hinterlegt werden. Im Live-Ticker können die Vereine über den Verlauf von Wettkämpfen und Spielen berichten und Sponsoren können nicht nur aufgelistet, sondern auch über Aktionen oder Gewinnspielen hervorgehoben werden. Kurzum: Die Liste der Möglichkeiten in den Bereichen Information, Interaktion und Sponsoren ist fast unendlich lang!

Was kostet die Vereinsapp?

Die Kosten für die Beratung, die Konzeption, die Entwicklung und das individuelle Design der Vereinsapp werden von der Vmapit GmbH in Kooperation mit dem DOSB übernommen.  An den laufenden Kosten für den Betrieb, den regelmäßig notwendigen Standardupdates sowie am Hosting der Apps und Server beteiligt sich der Verein mit knapp 50 Euro im Monat. Soll die App im Apple-Store mit eigenem App-Entwickler-Account veröffentlicht werden, fallen weitere Kosten an. „Am Anfang hatten wir das noch nicht“, erzählt Moog vom THC Hanau.  Mittlerweile hat der Verein sich aber doch für den Developer-Account entschieden: „Wer im App-Store von Apple gefunden und mit eigenem Logo dargestellt werden will, muss eben in den sauren Apfel beißen.“  Positiv: Für die Nutzer der Apps, also Fans und Mitglieder des Vereins, ist der Download der App kostenlos.

Wenn ich mich für diese App entscheide: Wie geht es weiter?

Über die Webseite vereinsapp.sportdeutschland.de können sich Vereine registrieren. Wenig später werden sie vom DOSB bzw. Vmapit kontaktiert. „Viele Vereine und Verbände haben keine Erfahrung mit Apps. Als Dachverband sehen wir es deshalb als wichtige Aufgabe an, sie bei der Einführung und dem Einsatz der Anwendungsmöglichkeiten zu begleiten und zu beraten“, sagt Florian Frank. Deshalb gibt es zuerst einen Telefontermin, aus dem heraus die individuelle App konzipiert wird. Im Anschluss erhalten die Vereinsverantwortlichen Zugang zum Content-Management-System der App. Über dieses kann die App anschließend befüllt und schließlich veröffentlicht werden. Auch nachträglich lassen sich Module noch problemlos hinzufügen.

Wie schwierig ist der Umgang mit der App? 

„Die Bedienung ist relativ einfach“, findet Iris Moog. Sie selbst komme zwar aus dem IT-Bereich, durch die gute Hilfestellung könne ihrer Ansicht nach aber jeder mit etwas PC-Verständnis  die App bedienen. Auch Paul Anagnostou sagt: „Wer auf Ebay einen Artikel verkaufen kann, kommt auch mit der App klar. Die Handhabung geht schnell in Fleisch und Blut über, vieles wiederholt sich ja auch.“ Außerdem ließen sich die Inhalte auf der Webseite und in der App einfach verknüpfen. „Häufig bedeutet es deshalb gar keinen großen Mehraufwand.“ Und doch: Natürlich braucht es jemanden, der sich kümmert, der App und/oder Webseite regelmäßig mit Inhalten befüllt. Das muss, wie im Fall von Iris Moog, nicht immer jemand aus dem Vorstand sein. „Ich bin da ja selbst reingerutscht. Ich fand die Idee der App toll und war deshalb bereit, mich darum zu kümmern. Am Anfang musste ich den Vorstand erst überzeugen, denn etwas Geld kostet es ja schon. Aber inzwischen kommt es bei allen gut an. Wir haben mit Hockey begonnen, nun will auch Tennis vermehrt einsteigen.“ Wichtig aus ihrer Sicht ist außerdem, dass man verschiedene Rollen vergeben kann. „Nicht jeder muss Administrator sein. Das hemmt bei vielen die Angst.“

Für welche Vereine und Organisationen eignet sich die Vereinsapp?

Prinzipiell steht die Möglichkeit allen Sportvereinen und Sportverbänden offen, die durch ihre Mitgliedschaft in Landessportbünden und Spitzenverbänden im DOSB organisiert sind. „Und es sind wirklich auch alle vertreten“, freut sich Florian Frank vom DOSB. Einsparten- und Mehrspartenvereine, Verbände  (wie neuerdings etwa der Hessische Sportakrobatik-Verband), die Führungsakademie des DOSB, das „Team D“  oder auch das Fanportal Motorsport. „Vielleicht ist die App für Vereine mit Spielsportarten besonders interessant, weil sie viele Termine haben. Aber eigentlich ist es für jeden Verein eine gute Möglichkeit, sich zu positionieren und insbesondere auch mit den jüngeren Leuten in Kontakt zu bleiben“, sagt Moog.

Wie steht es um die Datensicherheit?

Diese ist durch europäische Server absolut gegeben. Außerdem ermöglicht die App einen geschützten Raum für Kommunikation. „Bei Auswärtsspielen berichten wir zum Beispiel über einen Live-Chat, was gerade passiert. Und auch sonst ist die Chatfunktion über unsere App wichtig – und sicherer als über WhatsApp“, sagt Anagnostou.

Isabell Boger