im Sport

Die Tandems blicken auf ein Jahr voll bleibender Eindrücke und gemeinsamer Erlebnisse zurück

Vierte Staffel des Mentoring-Programms des Landesausschusses für Gleichstellung im Sport erfolgreich beendet

Vor einem Jahr startete das Mentoring-Programm des Landesausschusses für Gleichstellung im Sport (LA-GiS). Vierzehn jungen Frauen, die in ehrenamtliche Arbeitsbereiche des Sports einsteigen wollten, wurde jeweils eine erfahrene, im Ehrenamt verankerte Person an die Seite gestellt. Ziel war die Weitergabe von Wissen, Erfahrungen sowie Kontakten. Damals, am 11. Februar 2023, stand den Betroffenen die Ungewissheit schier ins Gesicht geschrieben. Da Mentees und Mentorinnen sich bis dahin nicht kannten, ließen sie sich in ein kleines Abenteuer ein. Hinzu kam noch, dass man sich für ein Jahr binden sollte – eine Herausforderung, die in dieser schnelllebigen Zeit rasch in Überforderung wechseln kann. So kam es auch, dass fünf Mentees aus unterschiedlichsten Gründen den Weg bis zum Abschluss nicht gefunden haben.

Starkes Durchhaltevermögen

Umso mehr ist es den neun verbliebenen Tandems hoch anzurechnen, was sie dieses Jahr über geleistet haben. Neben Familie, Beruf und ehrenamtlichem Engagement hatten sie sich auf kontinuierliche Treffen in der Tandembeziehung, fünf Wochenendseminare und zwei Online-Veranstaltungen eingelassen. Nicht zu vergessen die Abschlussveranstaltung, die zum größten Teil von den Mentees selbst gestaltet wurde, da sie zu einem Thema ihrer Wahl gemeinsam mit ihrer Mentorin eine Präsentation erarbeiten und diese dann auch vortragen sollten.

„Ich freue mich, dass sich so viele starke Frauen für starken Sport engagieren wollen“, lobte Brigitte Senftleben, Vorsitzende des LA-GiS, in ihrer Begrüßung, da sie weiß, wie zeitintensiv vor allem die Ehrenamtsarbeit sein kann. Sie dankte Dagmar Schmitt-Merkl, die als Projektleiterin viel Zeit und Engagement in die Planung, Vorbereitung und Durchführung des Programms investiert hatte.

Ralf-Rainer Klatt, Vizepräsident Sportentwicklung des lsb h, der bereits schon bei der Auftaktveranstaltung die Teilnehmerinnen des Mentoring-Programms kennenlernen durfte, würdigte in seiner Ansprache die große Motivation der Tandems. „Den Mut haben, sich etwas zuzutrauen“, so Klatt, „über eigene Grenzen zu gehen, das haben Sie mit Ihrer Teilnahme bewiesen!“ Auch Rosel Schleicher, Schirmfrau des Programms, dankte den Mentees wie auch den Mentorinnen und honorierte die über das ganze Jahr erbrachten Leistungen.

Große Themenvielfalt der Projektarbeiten

Nach einem kurzen Rückblick auf das Mentoringjahr, von Schmitt-Merkl, folgte der Startschuss für die Vorstellung der einzelnen Präsentationen. Die breite Palette an Themen ließ auf einen sehr interessanten Tag schließen. Lebhafte Diskussionen zogen die Berichte über die Auswirkungen des Sports auf die psychische und physische Gesundheit sowie die Wichtigkeit von Bewegungsangeboten für übergewichtige Kids nach sich. Auch der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 mit seinen Auswirkungen auf die Vereine wurde intensiv beleuchtet.

Weitere Präsentationen hatten die Verschmelzung von zwei Sportvereinen, die Förderungsmöglichkeiten von Sportvereinen bei Investitionsmaßnahmen oder auch die systemische Beratung im Kontext zum Mentoring zum Inhalt.

Die Besonderheiten des Ultimate Frisbee-Sports, Kreativität und Spontanität bei der Organisation von großen Sportturnieren und die Bedeutsamkeit von Netzwerken komplettierten die Vortragsreihe. 

Im Anschluss an jeden Vortrag wurden nicht nur die Inhalte, sondern natürlich auch Tipps und Tricks für eine lebhafte, interessante und fesselnde Vortragsweise besprochen. Schmitt-Merkl interviewte die Tandems über ihre ganz persönlichen Eindrücke des Mentoringjahres. Trotz teilweise sehr unterschiedlicher Erfahrungen waren die Tandems sich einig: Das Jahr war eine Bereicherung für alle und sie werden weiterhin Kontakt halten.

Ziel erreicht

Am Ende des Tages übergab Schmitt-Merkl den Mentees die Abschlusszertifikate, dankte den Mentorinnen für ihren Einsatz und wünschte den Teilnehmerinnen alles Gute für ihren weiteren Lebensweg, mit dem Slogan – wer hätte es gedacht –

Erfolgreich im Sport – erfolgreich im Beruf – erfolgreich im Leben

D. Schmitt-Merkl/U. Hoyer

Das Mentoring-Programm 2023/24 - Aufbruch in ein spannendes Jahr

Neugierig, gespannt, voller Tatendrang und motiviert, auch die neue Auflage des Mentoringprogramms „Erfolgreich im Sport – erfolgreich im Beruf – erfolgreich im Leben“ zu einem Erfolg werden zu lassen: So kamen die Teilnehmerinnen am 11. Februar im „Kultus“ des Turn- und Sportvereins Griesheim 1899 e.V. zusammen.

„2010 hat der Landesausschuss ,Gleichstellung im Sport‘ dieses Programm ins Leben gerufen. Unser Ziel haben wir seither nicht aus den Augen verloren: Wir wollen Frauen fit für Führungspositionen im Sport machen, aber ihnen auch wichtige Impulse für ihren Beruf und ihr gesamtes Leben bieten“, erklärte LA-GiS-Vorsitzende Brigitte Senftleben zum Auftakt. Das Zwei-Säulen-Modell habe sich dabei bewährt: Neben Schulungen zur Persönlichkeitsstärkung und zu sportorganisatorischen Themen wird traditionell jede Teilnehmerin von einer Mentorin begleitet. Dabei stehen das „Voneinander Lernen“, der Austausch und die Vernetzung im Mittelpunkt.

Ganz im Sinne des „Voneinander Lernens“ wurde auch das Projekt kontinuierlich weiterentwickelt. Inzwischen findet es im zweijährigen Turnus statt – bei kontinuierlich hoher Nachfrage. Auch in der neuen Staffel 2023/24 wollen 13 Mentees und 13 Mentorinnen die Erfolgsgeschichte fortsetzen!

Ihnen wünschte Juliane Kuhlmann, Präsidentin des Landessportbundes Hessen und in früheren Jahren selbst Mentorin, dass sie zusammenfinden, gemeinsam an einem Ziel arbeiten und sich miteinander entwickeln. „Es ist wichtig, dass die Mentee nicht nur einen eigenen Ansatzpunkt in diesem Programm entdeckt“, so Kuhlmann, „sondern es würde mich auch sehr freuen, wenn die ein oder andere vielleicht sogar einen ganz eigenen Platz bei uns im organisierten Sport findet!“ Mentoring, ist die Präsidentin überzeugt, müsse sich als systematisches Instrument der Personalentwicklung im organisierten Sport etablieren, damit künftig mehr Frauen Zutrauen gewinnen und Verantwortung übernehmen.

„Ein ganz wichtiger Punkt des Mentoring ist das Netzwerken“, betonte Rosel Schleicher, die Schirmherrin der aktuellen Staffel. Als ehemaliges Mitglied des LA-GiS und Verfechterin des Mentoring trieb sie immer die Entwicklung des Programms voran. „Setzt Euch Ziele, bündelt Eure Kräfte und seid immer mit dem Herzen dabei!“, ergänzte sie, denn in einer Zeit, in der der Wertekosmos durcheinander gerate, seien Offenheit, Vertraulichkeit und ein ehrliches Feedback für eine erfolgreiche Zusammenarbeit von hoher Bedeutung.

Anschließend stellte Dagmar Schmitt-Merkl, Mitglied des LA-GIS und Projektleiterin, das Mentoring-Programmes vor und erläuterte die Rolle der Mentorin, die Aufgaben der Mentee und den geplanten Ablauf des Mentoring-Jahres mitsamt seinen Möglichkeiten wie dem Shadowing und dem Erarbeiten eines Projekts. Alle Teilnehmerinnen bekamen zusätzlich einen Leitfaden an die Hand.

Einblicke ins Mentoring-Jahr
Einen interessanten Einblick in den Ablauf eines Mentoring-Jahres verschaffte ein Interview der Teilnehmerinnen der vergangenen Mentoring-Staffeln. Sie berichteten über ihre Motivation zur Teilnahme und welchen Gewinn sie daraus erzielen konnten.
Für alle, die das erste Mal an einem Mentoring-Programm teilnahmen, war die Auftaktveranstaltung natürlich eine aufregende Sache. Was kommt da auf mich zu? Wer von den hier Anwesenden wird meine Tandempartnerin für ein ganzes Mentoring-Jahr?  Das waren bestimmt die Fragen, die ihnen so durch die Köpfe gingen.

Dann war es kurz vor der Mittagspause endlich soweit: Die Tandempaarungen wurden bekannt gegeben. Die Auswahl der Tandempartnerinnen, die anhand der persönlichen Informationen aus den Anmeldebögen im Vorfeld der Veranstaltung vorgenommen wurde, ist keine einfache Sache. Denn eins ist sicher: Die Chemie zwischen Mentorin und Mentee muss stimmen. Sie ist ganz entscheidend für ein erfolgreiches Gelingen.

Nach der Mittagspause entführte Marita Scheer-Schneider, ehemalige Mentorin und Referentin, die neu gematchten Tandems zu einer ersten Teambildungsmaßnahme. Die erste Aufgabe des Teamspiels „Tower of Power“ wurde schon sehr gut gemeistert und machte neugierig auf mehr.

Viele motivierende Empfehlungen
„Es gibt einen Weg für jede Frau, egal wie sie ist, egal, was sie macht. Der Weg ist da, man muss ihn nur finden. Es gibt keinen universellen Weg, aber es gibt einen!“, so konstatierte Sonja Pahl, Sportchefin HIT Radio FFH und „Wiederholungstäterin“ als Mentorin in der nun laufenden Staffel. Aber sicherlich auch die Abschlussworte von Juliane Kuhlmann: „Es liegt eine spannende Zeit vor Euch, ich beneide Euch darum“, werden ihnen sicherlich nachhaltig in Erinnerung bleiben.

Programm und Inhalte

Mentoring ist eine enge Beratungs- und Unterstützungsbeziehung (Eins-zu-Eins Beziehung) zwischen einer erfahrenen Führungskraft (Mentorin) und einer Nachwuchskraft (Mentee). Das Ziel dieser Beziehung ist die Weiterentwicklung der Persönlichkeit und der Fähigkeit der Mentee.

Wir möchten durch dieses Programm Nachwuchskräften in unseren Verbänden, Sportkreisen und Vereinen die Möglichkeit einer Qualifizierung zur Karriereentwicklung und/oder Integration in einer Organisation geben. Durch das Qualifizieren von Nachwuchskräften mit Einblicken in die Verbandsstruktur wird es möglich werden, Frauen für die Führungsebene der Vereine, Sportkreise und Verbände zu generieren und somit das Ehrenamt zu stärken. Entscheidende Aspekte hierfür sind Kommunikation, Erfahrungsaustausch sowie Aufbau und Pflege eines sozialen Netzwerkes.
Die Förderung persönlicher Kompetenzen hat ebenfalls positiven Einfluss auf das berufliche Umfeld der Mentee. Durch das Teilen ihres Wissens erhöht sich das Selbstwertgefühl der Mentorin. Sie erfährt Wertschätzung und Motivation. Das Mentoring-Programm ist eine Win-win-Situation für Mentee und Mentorin.

Das Konzept beinhaltet eine Auftaktveranstaltung und eine 12-monatige Mentoringphase mit begleitenden Seminaren für die Mentees. Im Laufe der Mentoringphase folgen - in entsprechenden Abständen - Seminare für die Mentees. Während der Laufzeit des Programms soll ein kontinuierlicher Austausch zwischen den Mentorinnen und den Mentees stattfinden. Ein weiteres Element bildet das Shadowing, bei dem die Mentees ihre Mentorin mindestens einmal oder mehrfach zu Veranstaltungen in ihrem Ehrenamt begleiten. Eine gemeinsame Präsentation der Mentorinnen und Mentees bildet den Abschluss der Veranstaltungsreihe. Die einzelnen Programmbausteine sind im Flyer aufgeführt. Zur Anmeldung muss der Fragebogen möglichst ausführlich ausgefüllt werden, um ein sinnvolles Matching zu gewährleisten.

Projektleiterin: Dagmar Schmitt-Merkl

Erfolgreich im Sport - Erfolgreich im Beruf - Erfolgreich im Leben

So wurde die Mentoring-Staffel 2018/19 in Sport in Hessen vorgestellt.  Neugierig geworden, nach dem Studium des Berichtes, entschloss ich mich schnell zur Teilnahme an diesem Mentoring-Programm.

Eine Entscheidung, die ich nicht bereut habe und über die ich heute noch glücklich bin. Zunächst in der Rolle als Mentorin und später als Projektleiterin des Mentoring-Programmes habe ich schnell die vielen Vorteile dieses Förderprogrammes für Frauen entdeckt.

Ein für mich ganz wichtiger Aspekt dabei ist das Netzwerk, das im Sport engagierte Frauen durch ihre Teilnahme knüpfen können. Das Interesse am Austausch untereinander bei den regelmäßigen Treffen ist jedes Mal groß. Problemlösungen und neue Ideen werden mit nach Hause genommen.

Wie wichtig das Engagement von Frauen im Sport ist, sehe ich in meinem Verein tagtäglich. Der Großteil unserer ehrenamtlich Engagierten ist weiblich, egal ob im sportlichen Übungsbetrieb oder bei allen anderen Aufgaben, die zu erledigen sind. 

Schau ich mir die Führungsebene in den Vereinen an, sieht es plötzlich ganz anders aus. Beim Gauturntag, der Mitgliederversammlung unseres Turngaus, sind geschätzt nur 1/3 der anwesenden Vertreter der Turnvereine weiblich. Noch extremer ist es am Sportkreistag, der Mitgliederversammlung der Sportvereine, als Frau fühle ich mich beinahe wie eine Exotin. Werfen wir einen Blick auf die reservierten Plätze für die Ehrengäste dieser Veranstaltungen, dann sind dort weibliche Ehrengäste so gut wie nie vertreten.

Ich finde, wir müssen das ändern. Eine Verstärkung des Frauenanteils in Führungspositionen, eine gesunde Mischung von Frauen und Männern kann für uns alle nur von Nutzen sein.

Das hat der Gleichstellungsausschuss des Landessportbundes Hessen erkannt. Das Mentoring Programm soll Frauen quasi eine Starthilfe geben, ihre Persönlichkeiten durch Seminare stärken, sie wichtige Netzwerke knüpfen lassen und einen Erfahrungsaustausch mit anderen Frauen ermöglichen.

Aber was es auf keinen Fall machen soll, es soll nicht aus Frauen Abbilder von Männern machen.

D. Schmitt-Merkl

65611 Brechen
Tel. +49 6438 3804
E-Mail: d.schmitt-merkl@remove-this.t-online.de

Schirmfrau: Rosel Schleicher

Sehr gerne habe ich die Schirmherrschaft für die neue Staffel des Mentoring-Programmes 2023/24 übernommen. Dies ist für mich ehrenvoll und reizvoll zugleich, da ich im Rahmen meiner ehrenamtlichen Tätigkeit innerhalb des Landesausschusses für Gleichstellung im Sport diesen Bereich über viele Jahre intensiv betreut habe. In den beiden letzten Staffeln habe ich enge und harmonische Beziehungen einiger Tandems beobachten können, aus denen nicht nur die Mentee profitieren konnte, sondern auch für die Mentorin haben sich völlig neue Blickwinkel aufgetan. Wichtige Regeln für den Umgang miteinander sind Vertraulichkeit, Offenheit, Zuverlässigkeit und ein ehrliches Feedback. Diese Werte verlieren in der heutigen Zeit leider an Bedeutung und sollen durch dieses Programm ins Gedächtnis gerufen und wieder verankert werden. Ich wünsche den Teilnehmerinnen viel Erfolg und freue mich auf neue Kontakte.

Ihre
Rosel Schleicher

News

für Sie

Vierte Staffel Mentoring-Programm erfolgreich beendet

Nach dem positiven Feedback aller Teilnehmer*innen des Mentoring-Programms und einer starken Interessensbekundung in den letzten Monaten geht der LA-GiS in medias res. Die Erfahrungen müssen ausgewertet und Ideen für die nächste Staffel sollen gesammelt werden. Die Berichte der vergangenen Staffel finden Sie hier

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Gleichstellung im Sport

Ute Hoyer

Gleichstellung im Sport

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