Siegel - was ist das?

Qualitätssiegel

SPORT PRO GESUNDHEIT


Das Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT zeichnet präventive Sport- und Bewegungsangebote in Vereinen aus. Dieses bundesweite Prädikat für Präventionssportangebote hat der DOSB in Zusammenarbeit mit der Bundesärztekammer entwickelt, um eine hohe Umsetzungsqualität in den Vereinen vor Ort sicherzustellen und zu kennzeichnen.

SPORT PRO GESUNDHEIT verfolgt kurzfristige Ziele wie die Stärkung von physischen und psychosozialen Gesundheitsressourcen sowie die Verminderung von Risikofaktoren. Im Kern zielen die zertifizierten Präventionssport-Angebote aber auf eine langfristige Bindung an gesundheitssportliche Aktivität sowie die Bildung einer eigenen Gesundheitskompetenz ab, die sich im Idealfall im lebenslangen Sporttreiben äußert. (vgl. DOSB, 2010). In besonderem Maße werden damit Menschen angesprochen, die nie oder lange nicht mehr Sport getrieben haben.

Das Qualitätssiegel wird für das Angebot in Trägerschaft eines Sportvereins für drei Jahre verliehen.

 

Qualitätskriterien

Was das Siegel besonders macht

1. Zielgruppengerechtes Angebot

  • Standardisierte Programme und Masterprogramme
    Es muss deutlich werden, dass die Gesundheitssportprogramme ein eigenständiger Angebotsbereich für bestimmte Zielgruppen, Zielsetzungen und Inhaltsbereiche sind. Die Kernziele des Gesundheitssports sollten durchgängig durch Inhalte und Methoden in den Kursen umgesetzt werden. Die Programme bestehen aus Kursmanualen sowie Teilnehmermaterialien. Die Übungsleiterinnen/Übungsleiter werden in die Programme eingewiesen.
     
  • Angebotsprofil
    Das Angebot muss einem der Bereiche „Herz-Kreislaufsystem“, „Haltungs- und Bewegungssystem“, „Stressbewältigung und Entspannung“ oder „Allgemeines Gesundheitstraining“ zugeordnet werden können. Findet das Programm im Bewegungsraum Wasser statt, muss eine Zusatzqualifikation im Bereich Wasser vorliegen und die Rettungsfähigkeit während des Kurses gewährleistet sein.
     
  • Zielgruppe
    Die Zielgruppe, an die sich das Angebot schwerpunktmäßig richtet, ist zu benennen. Insbesondere muss zwischen Kindern (6 bis 7 und 8 bis 12 Jahre),Jugendlichen (13 bis 17 Jahre) und Erwachsenen (18 bis 49, 50 bis 69 und ab 70 Jahren) differenziert werden. Weiterhin sollten das Geschlecht, die Bewegungsbiografie und das Lebensumfeld berücksichtigt werden.

2. Qualifizierte Leitung

  • Übungsleiterausbildung "Sport in der Prävention"
    Die Übungsleiterinnen und Übungsleiter, die Gesundheitssportprogramme im Verein umsetzen, sind wesentliche Garanten für die Qualität dieser Programme. Die Ausbildungsrichtlinien des Deutschen Olympischen Sportbundes bilden die erforderliche Grundlage zur Qualifikation von Leiterinnen und Leitern gesundheitsorientierter Sportangebote. Die Leiterin / der Leiter eines Gesundheitssportangebotes verfügt über die Übungsleiterausbildung "Sport in der Prävention" auf der 2. Lizenzstufe. Verantwortlich umgesetzt werden die diesbezüglichen Aus- und Fortbildungen in den Landessportbünden und den Sportverbänden. Die Ausbildung gliedert sich in eine Basisausbildung (mind. 120 UE) und in darauf aufbauende Profilbildungen (mind. 60 UE). Die Ausbildungsprofile können mindestens einem der Bereiche „Herz-Kreislaufsystem“, „Haltungs- und Bewegungssystem“, „Stressbewältigung und Entspannung“ oder „Allgemeines Gesundheitstraining“ bzw. einer der Zielgruppen „Kinder und Jugendliche“ oder „Erwachsene“ zugeordnet werden.
    Mit dem Erwerb der Lizenz ist der Ausbildungsprozess nicht abgeschlossen. Durch regelmäßige Fortbildungen (mind. 15 UE innerhalb von 4 Jahren) sollen Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten vertieft und der Informationsstand der Übungsleiterinnen / Übungsleiter aktualisiert werden. Zusätzlich muss die Übungsleiterin oder der Übungsleiter in das durchzuführende Programm eingewiesen werden.
     
  • Übereinstimmung von Angebots- und Ausbildungsprofil
    Für die spezifischen Angebotsprofile sind jeweils passende Ausbildungsprofile erforderlich.
     
  • Höherwertige bewegungs- und sportbezogene Berufsausbildungen
    Alternativ zur Übungsleiterausbildung "Sport in der Prävention" auf der 2. Lizenzstufe verfügt die Leiterin / der Leiter über eine höherwertige bewegungs- und sportbezogene Berufsausbildung. Diese muss mindestens einer der nachfolgend genannten Qualifikationen entsprechen:
    – Sportwissenschaftler mit nachweislich gesundheitsorientierter Ausrichtung
    – Sport- u. Gymnastiklehrer/in mit nachweislich gesundheitsorientierter Ausrichtung
    – Physiotherapeut/in bzw. Krankengymnast/in mit Zusatzqualifikation in der Methodik des Sports
    – Ergotherapeut/in oder Motopäde/in mit Zusatzqualifikation in der Methodik des Sport

3. Einheitliche Organisationsstrukturen

  • Teilnehmerzahl
    Die Gruppengröße ist auf maximal 15 Teilnehmer je Angebot begrenzt. Damit wird eine individuelle Betreuung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewährleistet.
     
  • Rhythmus und Dauer der Angebote
    Nachhaltige Verhaltensänderungen im Sinne einer lebensbegleitenden Stärkung der Gesundheit sind nur langfristig zu erreichen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass das entwickelte Bedürfnis nach Bewegung gepflegt wird. Ziel ist es, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer möglichst dauerhaft an Bewegungsangebote zu binden. Ein Kursangebot dauert mindestens 8 und maximal 12 Unterrichtsstunden und umfasst mindestens eine Unterrichtsstunde wöchentlich.

4. Präventiver Gesundheits-Check

  • Gesundheitsvorsorgeuntersuchung
    Vor der Teilnahme an einem Sportprogramm wird eine Gesundheitsvorsorgeuntersuchung angeraten:
    Allen Teilnehmern ab dem 18. Lebensjahr wird vor der Aufnahme des Angebotes ein Gesundheits-Check empfohlen, bei Teilnehmern ab dem 35. Lebensjahr sollte generell eine Gesundheitsvorsorgeuntersuchung nach § 20 (1) SGB V erfolgen. In begründeten Fällen oder bei krankhaften Befunden sollte eine darüber hinausgehende Untersuchung in Abstimmung mit dem Hausarzt vorgenommen werden.
    Für Kinder und Jugendliche bis zum 17. Lebensjahr gilt: bei Kindern, die vom Schulsport ausgeschlossen sind oder waren, sollte vor der Aufnahme des Angebotes eine Rücksprache mit dem Hausarzt oder ggf. eine Jugenduntersuchung erfolgen.
     
  • Ärztliche Bescheinigung und Teilnehmerausschluss aus gesundheitlichen Gründen
    In begründeten Fällen kann von den Teilnehmern eine ärztliche Bescheinigung gefordert werden.
    Aus gesundheitlichen Gründen können Personen ggf. von der Teilnahme ausgeschlossen werden. Dies betrifft insbesondere gefährdet erscheinende Teilnehmer, die keine Unbedenklichkeitsbescheinigung durch den Arzt vorlegen können.

5. Begleitendes Qualitätsmanagement

  • Die Sportorganisationen arbeiten auf der Grundlage empirisch abgesicherter Zusammenhänge zwischen Bewegungsaktivitäten und Gesundheitsbefinden. Zahlreiche Evaluationsstudien belegen die Wirksamkeit gesundheitsorientierter Bewegungsprogramme hinsichtlich der Erreichung ihrer Kernziele. Ein begleitendes Qualitätsmanagement hat insbesondere die Aufgabe, sicherzustellen, dass Gesundheitssportprogramme ihre formulierten Ziele erreichen. Dazu müssen die Qualitätskriterien konsequent umgesetzt werden.
    Die Betreuung der Übungsleiterinnen / der Übungsleiter und der Vereine in diesem Bereich erfolgt über die Verbände mit Unterstützung des Deutschen Olympischen Sportbundes.
     
  • Qualitätszirkel und weitere Maßnahmen im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses
    Wesentliche Voraussetzung für ein begleitendes Qualitätsmanagement ist die Bereitschaft der Übungsleiterin / des Übungsleiters zur Teilnahme an regionalen Qualitätszirkeln und an weiteren Maßnahmen im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses wie z.B. Teilnehmerbefragungen, Begleituntersuchungen oder Qualitätsbewertungen (Audits).

6. Gesunder Lebensort Sportverein

  • Kooperation und Vernetzung
    Auf Verbandsebene sind die Voraussetzungen geschaffen, um z.B. mit ärztlichen Standesorganisationen – insbesondere den Bundes- und Landesärztekammern – oder verschiedenen Versicherungsträgern zu kooperieren. Auf der örtlichen Ebene geht es vor allem darum, die entsprechenden Zielgruppen zu erreichen und über die Zusammenarbeit mit Partnern im Gesundheitsbereich Teil eines Netzwerkes „Gesundheitsförderung“ zu werden. Der Verein sollte daher bereit sein, z.B. mit Ärzten, Schulen, Kindergärten, Seniorenorganisationen, Gesundheitsämtern, Krankenkassen und Krankenhäusern zu kooperieren. Besonders die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten wird empfohlen. Die Angebote sollten entsprechend in der Ärzteschaft bekannt gemacht werden. Durch die Zusammenarbeit mit dem Arzt hat der Verein die Möglichkeit, neue Zielgruppen zu gewinnen und findet darüber hinaus in ihm einen kompetenten Ansprechpartner für alle fachlichen Fragen – angefangen von der Gesundheitsvorsorgeuntersuchung bis hin zur Teilnahme an Informationsveranstaltungen zum Thema „Sport und Gesundheit“.
     
  • Beschreibung der „Lebenswelt“ (Setting), in dem das Angebot stattfindet
    Es sollte ersichtlich sein, in welcher „Lebenswelt“ (Setting) das Gesundheitssportangebot stattfindet. Denkbare Settings sind Sportvereine, Kindergärten, Schulen, Betriebe und Senioreneinrichtungen.
     
  • Bereitschaft zur gesundheitsorientierten Weiterentwicklung des Vereins
    Der Sportverein sollte eine aktive Rolle bei der Schaffung eines gesundheitsorientierten Umfeldes für die angebotenen Sportprogramme spielen. Eine wesentliche Voraussetzung hierfür ist die grundsätzliche Bereitschaft zur gesundheitsorientierten Weiterentwicklung des Vereins. Dies schließt insbesondere eine Unterstützung der Übungsleiterinnen/Übungsleiter vor Ort und eine Vernetzung der Gesundheitssportprogramme auf allen Ebenen mit ein.
     

 

 

Schwerpunkte

SPORT PRO GESUNDHEIT

Allgemeine Prävention: Angebote im Bereich der allgemeinen Prävention beinhalten abwechslungsreiche, sportartenübergreifende, gesundheitsorientierte Bewegungsformen. Ein aufeinander abgestimmter Mix aus Ausdauertrainingsmöglichkeiten wie Walken oder Indoorsequenzen mit Musik, als auch funktionelle Gymnastik (Dehnen, Kräftigen, Mobilisieren), Koordinationstraining, Trends und Bewegungsspiele sowie Entspannungsparts vermittelt Spaß und motiviert zur Bewegung.

Herz-Kreislauf: Aufgrund der positiven Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System und den Stoffwechsel (z.B. Vergrößerung der maximalen Sauerstoffaufnahme, Verbesserung der Atemökonomie) ist Ausdauertraining aus gesundheitlichen, präventiven und regenerativen Gründen im Gesundheitssport von großer Bedeutung und dient vielen Menschen zur Kompensation der beruflichen und umweltbedingten Belastungen. Die Basis der intensiven Stärkung des HKL-Systems besteht darin, dass durch eine ausdauernde Bewegung der Fettstoffwechsel angeregt wird. Dies führt zusätzlich zu einer Steigerung der Leistungsfähigkeit des Organismus und zu einer erhöhten Ausdauer.

Haltung und Bewegung: Angebote im Bereich Muskel-Skelett-System beinhalten ein gezieltes Training zur Kräftigung der Muskulatur. Im Vordergrund steht das muskuläre Gleichgewicht zwischen den Muskelpartien zu schaffen: Bauch- und Rücken / Oberkörper und Beine. Zudem beinhalten die Angebote Übungen zur  Muskelkräftigung und Verbesserung der Dehnfähigkeit zum Schutz gegen Überlastungen des gesamten Halte- und Bewegungsapparates und tragen so zum Erhalt bzw. der Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit bei.

Entspannung und Stressbewältigung: Diese Angebote beinhalten unterschiedliche Entspannungstechniken, die die Muskelspannung beeinflussen. Neben einer körperlichen Entspannung kann so auch eine psychische Ausgeglichenheit bewirkt werden und umgekehrt. Entspannung umfasst nämlich das Aufheben von körperlicher und geistiger Anspannung und entspricht einem Zustand des Gelöstseins. Man kann nicht seelisch angespannt und körperlich entspannt sein oder umgekehrt. Das Erleben von Stress ist stets mit der Anspannung der Muskulatur verbunden. Wird Stress zum ständigen Begleiter, kann es zu chronischen Muskelverspannungen kommen, die zu weiteren Beschwerden führen können

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News

für Sie

Fit für Morgen

Mit der Broschüre „Fit für Morgen“ bietet der Landessportbund seinen Sportvereinen in Hessen Orientierungshilfen rund um den Gesundheitssport. Dabei geht es um das Gesundheitssportverständnis, über die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die Qualifizierungsmöglichkeiten für Übungsleiter, bis zu organisatorischen und praktischen Umsetzungsmöglichkeiten im Verein.

Sie können die Broschüre kostenfrei per Mail bestellen oder diesen hier downloaden.

Bewegt bleiben - Angebote finden

In der Broschüre „Fit nach Krebs im Sportverein“ finden Sie alle anerkannten und zertifizierten Krebssportgruppen, SPORT PRO Gesundheitskurse und spezielle Angebote der Kliniken und weiterer Institutionen im Großraum Frankfurt / Offenbach.
Diese Angebote sind für Menschen mit und nach einer Krebserkrankung geeignet.

AlltagsTrainingsProgramm erhält Siegel „Deutscher Standard Prävention“

Es gibt gute Nachrichten: Sie können auf der Serviceplattform SPORT PRO GESUNDHEIT das AlltagsTrainingsProgramm neben dem Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT nun auch mit dem Deutschen Standard Prävention zertifizieren lassen. Damit können Teilnehmende eine Bezuschussung der Krankenkassen für dieses Angebot mit bis zu 80% beantragen.

Bitte beachten Sie, dass Übungsleiter/innen zur Durchführung des ATP als zertifiziertes Gesundheitssportprogramm über eine gültige DOSB-Lizenz ÜL B „Sport in der Prävention“ verfügen und an der Fortbildung zur Einweisung in das AlltagsTrainingsProgramms teilgenommen haben müssen.

Hier geht's lang zum ATP

Ansprechpartner

Sport und Gesundheit

Evi Lindner

Referentin, Stellv. Geschäftsbereichsleiterin

Tel.: 069 6789-182
Fax: -209
E-Mail: elindner@remove-this.lsbh.de

Gaby Bied

Sachbearbeiterin


Tel.: 069 6789-423
Fax: -209
E-Mail: gesundheitssport@remove-this.lsbh.de

Marco Mattes

Referent

Tel.: 069 6789-279
Fax: -209
E-Mail: mmattes@lsbh.de